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Österreich ist ein bekanntes Reiseziel für Fliegenfischer in Europa.
Seine kristallklaren Alpenbäche ziehen Fliegenfischer*innen an, die auf der Suche nach Huchen, Äsche und Forelle sind. Es gibt berühmte Flüsse in Österreich, die in der Vergangenheit unglaubliche Fänge aufwiesen, wie zum Beispiel die Gmundner Traun. Riesige Seeforellen bevölkerten den Fluss schon zu Zeiten von Hans Gebetsroither und Charles Ritz. Oder nehmen wir die Gewässer Kärntens, in denen einige der größten Huchen des Alpenraums leben.
Ein für sein Fliegenfischer-Potenzial etwas weniger bekanntes Gebiet liegt im österreichischen Westen an der Grenze zur Schweiz und Deutschland: der Bregenzerwald. Es ist eine wunderschöne Bergkette, die sich vom Ufer des Bodensees erhebt. Die Bäche und Flüsse, die den Bregenzerwald entwässern, münden in den Bodensee. Sie stürzen durch wunderschöne kleine Täler mit malerischen Dörfern.
Der Bregenzerwald ist eine der seltenen Regionen in den Alpen, die es geschafft haben, ihre Identität zu bewahren. Traditionelle Bauernhäuser im Schindelstil sind in jedem Dorf zu finden. Moderne Architektur nimmt Bezug auf diese Altbauten und schafft ein harmonisches Miteinander von Alt und Neu. Wenn du feines Essen magst, wird dich der Bregenzerwald nicht enttäuschen. Einige der besten Käse Österreichs kommen aus dieser Region. Betriebe wie das Hotel Hirschen in Schwarzenberg werden von einer neuen Generation geführt, die sich auf regionale Zutaten in einem historischen Ambiente konzentriert.
Auf Hecht am Bodensee
Wenn du mit einer Fliegenrute im Gepäck in den Bregenzerwald kommst, stehen dir mehrere Flüsse zur Auswahl. Der beste Ausgangspunkt ist das Tourismusbüro oder Claus Elmenreich. Der ortskundige Guide und Instruktor kennt die Gegend wie seine Westentasche. Neben der Fischerei auf Forellen in den Flüssen der Region bietet Claus Ausflüge an den Bodensee an. Dort kannst du großen Raubfischen wie Hecht oder sogar Zander mit der Fliegenrute nachstellen. Das kann eine sehr schöne Alternative sein, falls die Wasserstände der Flüsse nicht mitspielen.
Wir konzentrierten uns auf die Flüsse des Bregenzerwaldes und starteten an der Bregenzer Ache, einem der größeren Flüsse der Region. Da die Tage Ende Juni früh beginnen, stellten wir unsere Wecker auf 4 Uhr morgens. Unser Ziel war es, vor Sonnenaufgang am Fluss zu sein. Der Fokus lag auf den großen Gumpen, nachdem diese über Nacht ruhen konnten. Wir fingen in einem Bereich in der Nähe des kleinen Dorfes Bersbuch zu Fischen an. Hier bahnt sich die Bregenzer Ache ihren Weg durch eine Klamm, bevor sie etwas breiter wird.
Eine Rute im Bereich der Schnurklasse #3 bis #5 passt ideal, da sich die meisten Fische, hauptsächlich Bach- und Regenbogenforellen, in einer Größe von 25cm bis 35cm bewegen. Natürlich gibt es gelegentlich größere Forellen, aber sie sind schwer zu fangen, da sie wild sind und leicht spooken, wenn man sich nicht sehr vorsichtig am Ufer entlang bewegt.
Die Saison im Bregenzerwald ist kurz. Daher sind die Bachforellen hungrig und nehmen die Fliege willig, wenn sie richtig präsentiert wird. Wir haben hauptsächlich mit großen Trockenfliegen gefischt, da sie in den schnellen Strömungen leicht zu sehen sind und es Spaß macht, eine Forelle von unten hochkommen und die Fliegen nehmen zu sehen.
Je weiter flussabwärts, desto mehr verwandelt sich die Bregenzer Ache in einen kleinen Fluss und bietet die Möglichkeit, längere Würfe in etwas weiter entfernte Bereiche zu machen. Hinter jedem großen Felsen kann eine schöne wilde Bachforelle warten. Eine kurzweilige Art der Fischerei bevor die Sonne zu hoch steigt und die Forellen sich in tieferes Wasser zurückziehen, wenn das Licht zu hell wird.
Fliegenfischen im Bregenzerwald: „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“
Nachdem wir auf dieser Strecke ein paar kleinere Forellen gelandet hatten, machten Christian und ich uns auf den Weg ein Stück weiter flussaufwärts, um den Bereich in der Nähe des Dorfes Bezau zu befischen. In diesem Flussabschnitt durchfließt die Bregenzer Ache ein breiteres Flussbett, wodurch tiefere Gumpen und Rinnen entstehen. Unsere Vermutung war, dass wir heir eine Chance auf einen größeren Fisch haben könnten, obwohl die Sonne schnell am Himmel empor stieg. In der Nähe einer alten Eisenbahnbrücke montierte Christian eine große Eintagsfliege-Imitation.
Beim zweiten oder dritten Wurf gelang es Christian, eine größere Forelle zu haken, deren silberne Flanken einige Male aufblitzten als sie sich aus dem Wasser katapultierte. Leider verlor Christian „dank“ der widerhakenlosen Fischerei zum Schutz der kleineren Forellen den Fisch bei dessen zweiter Flucht.
Die Frustration über den Verlust eines größeren Fisches hält hier nicht lange an. Denn Fliegenfischen im Bregenzerwald ist viel mehr als das Fangen schöner wilder Forellen. Es ist eine Region, die sich durch das Gesamtbild intakter Dörfer auszeichnet, die das Beste aus vielen Welten bieten: abgelegene Berge zum Erkunden, kristallklare Gebirgsbäche zum Fischen, lokale Produkte zum Genießen und ausgezeichnete Restaurants, die die feinen Produkte aus der Region in vorzügliche Speisen verwandeln.
Passend dazu haben wir unseren Tag mit einem fantastischen Überraschungsmenü im Hotel Hirschen in Schwarzenberg ausklingen lassen. Wenn du in den Bregenzer Wald in Österreich reisen möchtest, bring eine Fliegenrute mit. Wenn du mit dem Fokus Fliegenfischen in die Region reist, könnte es sein, dass du von diesem kleinen Juwel im Westen Österreichs viel mehr Seiten entdeckst, als du vielleicht erwartet hast.
Weitere Informationen zum Fliegenfischen Bregenzerwald